9. Anhaftung (Upadana)
- Hyeon Ju Pak
- 8. März 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juni 2024
Anhaftung (Upadana) ist ein starker Grad des Begehrens (tanha). Die 4 Anhaftungen sind:
Sinnliches Anhaften (kamupadana)
Anhaften an Ansichten (ditthupadana)
Anhaften an Regeln und Riten (silabbatupadana)
Anhaften am Persönlichkeitsglauben (attavadupadana): Die 20 Arten von “Ich-Ansichten mit Hinsicht auf die bestehenden Daseinsgruppen (sakkayaditthi) bezeichnet man als das Anhaften am Persönlichkeitsglauben”.
(Nyanatiloka, Buddhistisches Wörterbuch, S.227)

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Persönlichkeitsglaube (sakkayaditthi) oder Ich-Ansicht (atta-ditthi) ist von zweierlei Art: Ewigkeitsglaube (sassataditthi) oder Vernichtungsglaube (ucchdeditthi).
Der “Ewigkeitsglaube” ist die Ansicht, dass es eine Ichheit oder Persönlichkeit gebe, die ewig sei und unabhängig von den fünf das ganze Dasein ausmachenden sog. Daseinsgruppen (khandha), also auch nach dem Tode,, noch weiter forbestehe.
Der “Vernichtungslaube” ist die Ansicht, dass es eine Ichheit oder Persönlichkeit gebe, die von den fünf Daseinsguppen abhängig sei und daher auch bei der Auflösung der Gruppen beim Tode der Vernichtung anheimfalle.
Der Buddha hingegen lehrt, dass es weder eine Persönlichkeit gibt, die nach dem Tode fortbesteht, noch auch eine Persönlichkeit, die beim Tode vernichtet wird, sondern dass “Persönlichkeit”, “Ich”, “Mensch” usw. lediglich konventionelle Bezeichnungen (vohara-vacana) sind; und dass eben bloß dieser Prozess der vom Augenblick zu Augenblick sich selbst verzehrenden, unaufhörlich entstehenden und gleich darauf wieder für immer verschwindenden körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen anzutreffen ist. Diese Leerheit und Unpersönlichkeit des Daseins ist die Kernlehre des ganzen Buddhismus, die einzige spezifisch buddhistische Lehre, mit der das ganze buddhistische Lehrgebäude steht und fällt.
(Nyanatiloka, Buddhistisches Wörterbuch, S.68f)
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