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Freundlichkeit(metta) und Mitgefühl(karuna)

Freundlichkeit (Metta) im Buddhismus bedeutet bedingungslose, liebevolle Güte und den aufrichtigen Wunsch nach Glück und Wohlwollen für alle Lebewesen. Mitgefühl ist das einfühlsame Verständnis für das Leid anderer und der Wunsch, ihnen zu helfen. Es beinhaltet sowohl das emotionale Mitempfinden als auch den Impuls, unterstützend zu handeln.

Freundlichkeit (Metta) geht über einfache Sympathie hinaus und beinhaltet den aufrichtigen Wunsch nach Glück, Sicherheit und Wohlbefinden für andere. Metta wird durch Meditation und durch das aktive Praktizieren liebevoller Handlungen entwickelt, was dazu beiträgt, Mitgefühl zu fördern, Konflikte zu lösen und innere Harmonie zu stärken. Mitgefühl ist eine grundlegende menschliche Eigenschaft, die zu sozialem Zusammenhalt und persönlichem Wohlbefinden beiträgt. Im Gegensatz dazu bedeutet Mitleid, das Leid anderer zu bedauern, ohne notwendigerweise helfen zu wollen. Mitgefühl ist aktiv und verbindet auf Augenhöhe, da man sich dem anderen gleichgestellt fühlt und eine tiefe Verbindung ohne Überlegenheit empfindet. Mitleid hingegen kann ein Gefühl der Überlegenheit erzeugen, da man das Leiden des anderen aus einer distanzierten, oft herablassenden Perspektive betrachtet.

Metta-Sutta (Karaṇīya Metta-Sutta)

Das sollte jemand tun,
der in Harmonie mit sich selbst leben und Gutes bewirken möchte:
Er sollte fähig und aufrichtig sein,
ehrlich und freundlich in seinen Worten,
sanft und ohne Hochmut.
Er sollte zufrieden und bescheiden sein,
sich leicht versorgen können,
nicht überlastet mit Verpflichtungen
und einfach in seinem Lebensstil.
Er sollte sich nicht zu viel vornehmen,
achtsam und gelassen sein,
ohne Arroganz oder Habgier.

Er sollte innerlich denken:
„Mögen alle Wesen glücklich und sicher sein.
Mögen alle Wesen eine friedvolle Seele haben.“
Was für Wesen es auch gibt –
schwach oder stark, ohne Ausnahme,
lang, groß oder mittelgroß, klein oder rund,
sichtbar oder unsichtbar,
nahe oder weit entfernt,
ob geboren oder erst noch im Entstehen:
Mögen alle Wesen friedvoll und glücklich sein.

Niemand sollte einen anderen betrügen
oder verachten, egal wo.
Er sollte auch nicht aus Zorn oder Ärger
dem anderen Schaden wünschen.
Wie eine Mutter ihr eigenes Kind,
ihr einziges Kind,
mit ihrem Leben schützen würde,
so sollte man eine grenzenlose Freundlichkeit
gegenüber allen Wesen pflegen.

Man sollte eine unermessliche Güte entwickeln,
die die ganze Welt umarmt –
nach oben, nach unten und in alle Richtungen,
frei von Hass und Feindseligkeit.
Ob stehend oder gehend, sitzend oder liegend,
solange man wach ist,
sollte man in dieser Haltung der Güte verweilen;
das wird als die höchste Art des Seins beschrieben.

Nicht an falschen Überzeugungen haftend,
tugendhaft und mit klarer Einsicht,
und frei von selbstsüchtigem Verlangen,
wird man so zu tiefem Frieden gelangen.

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