In der buddhistischen Tradition, insbesondere durch Vipassana-Meditation (Pali: vipassanā, Sanskrit: vipaśyanā), bezeichnet Einsicht die direkte und persönliche Erkenntnis der Realität. Diese Erkenntnis ist nicht rein theoretisch oder intellektuell, sondern basiert auf unmittelbarer Erfahrung und innerer Einsicht. Sie zielt darauf ab, die grundlegenden Merkmale der Existenz zu erkennen: (1) Vergänglichkeit (Anicca): Alles in der Existenz ist einem ständigen Wandel und einer kontinuierlichen Veränderung unterworfen. (2) Leidhaftigkeit (Dukkha): Unzufriedenheit oder Leidhaftigkeit ist ein inhärentes Merkmal des Lebens, da vergängliche Phänomene letztlich nicht dauerhaftes Glück bieten können. (3) Nicht-Selbst (Anattā): Es gibt keine unabhängige, unveränderliche Identität oder Seele, die als eigenständige Entität existiert. Diese Einsicht wird durch die Praxis der Achtsamkeit und Selbstbeobachtung vertieft, um eine tiefere Wahrnehmung der Realität jenseits der gewöhnlichen Vorstellungen von Selbst und Welt zu entwickeln.